Im Zusammenhang mit dem mittlerweile auch in die Bundesrepublik Deutschland eingeschleppten Herpes Virus möchte ich Ihnen einige Informationen mitteilen:
Am gestrigen Tage gab es eine eilig einberufenen FN-Sitzung aller Landes- und Zuchtverbände sowie allen Anschlussorganisationen.
Zusammengefasst geht es um folgendes: In Valencia ist ein extrem aggressiver Herpesvirus bei Pferden aufgetreten. Dieser ist über den Profiturniersport auch nach Deutschland gekommen. Es ist jetzt sehr wichtig, dass sich dieser Virus nicht auf den Pferdebestand in Deutschland weiter ausbreitet. Die Pferdebestände müssen vor weiteren Ansteckungen geschützt werden; das gilt auch für Pferde an der Basis: die Therapie- und Schulpferde! Im Vergleich zu den immer wieder aufflammenden Herpes Infektionen in fast jedem Frühjahr, ist dieser Virusstamm deutlich aggressiver und hoch ansteckend.
Bitte lesen Sie dazu auch die folgende Pressemitteilung der FN!
Das sollten Sie wissen:
1.
Selbst wenn Ihr Pferdebestand gegen den gängigen Herpesvirus geimpft seien sollte, schützt die Impfung nicht/nicht ausreichend vor einer Ansteckung mit diesem neuartigen Virus. D. h., Sie wiegen sich in falscher Sicherheit, wenn Sie davon ausgehen, dass Ihr Bestand durch die bisherige Herpesimpfung ausreichend geschützt ist.
2.
Fieber beim Pferd ist das wichtigste Erkennungsmerkmal für die Virusinfektion. Die Ansteckung kann aber schon vorher erfolgt sein und die Inkubationszeit ist recht lang, bis zu zwei Wochen. Pferde zeigen dabei teilweise an einem Tag Fieber, am nächsten Tag ist das Fieber wieder weg und danach kehrt die Infektion mit voller Wucht zurück. Darum beobachten Sie ihre Pferde genau.
3.
Wir wissen bereits durch Corona, wie schnell sich ein Virus ausbreiten kann, der zunächst nur auf einen relativ kleinen Bestand/Ort begrenzt war. Darum muss jetzt frühzeitig reagiert werden, damit die Ausbreitung eingedämmt wird.
4.
Die getroffenen Einschränkungen, auf die wir uns unter dem Dach der FN heute verständigt haben, gelten ab sofort bis zum 28. März.
Was ist zu tun (siehe auch Pressemitteilung dazu):
Vermischen Sie auch bei Schulpferden und Therapiepferden nicht unterschiedliche Pferdebestände.
Beobachten Sie Ihre Pferde (Fieber, Fressverhalten).
Personen, die an verschiedenen Betrieben tätig sind, wie Tierärzte, Hufschmiede, Reitlehrer und Trainer können über ihre Kleidung, Ausrüstung, Hände selbst Virusüberträger sein. Wie bei allen Viren hilft Hygiene; d. h. Hände waschen, Desinfektion von Gegenständen, Wechsel der Kleidung.
Alle Turniere und Sichtungslehrgänge werden bis Ende März abgesagt. Das Bundesleistungszentrum in Warendorf ist ebenfalls geschlossen und die Landes Reit- und Fahrschule Rheinland wurde für auswärtige Pferde gesperrt.
Für weitere Fragen steht Ihnen der Pferdesportverband Rheinland gerne zur Verfügung!