Mit einem Doppeltriumph der Dressurreiterin Nathalie Dückers endete das Dressurturnier des RV St. Georg Grevenbroich auf Gut Heyderhof. Die Amazone gewann die M**-Dressur und belegte auch gleich Platz zwei. Mit dem Ponywallach Bandit, einem 13-jährigen Palomino, lieferte die routinierte Reiterin (RC Gut Neuhaus) auf dem Viereck eine souveräne Vorstellung ab. Die Richter vergaben die Wertnote 7,0 – und damit die goldene Schleife. Mit Red Hot Chili Pepper lieferte Dückers dann auch das zweitbeste Ergebnis ab (6,7). Die M* war die schwerste Dressurprüfung des Turniers, das ganz bewusst einen Schwerpunkt auf Prüfungen Amateure und der „kleineren“ Klassen legte.

In der Dressurprüfung Klasse L auf Kandare war es dann Gabriele Pardubitzky, die der Konkurrenz davontrabte. Auf ihrem Rappen Loxington gelang der Amazone vom RFV Bayer Dormagen eine sichere Runde ohne große „Schnitzer“ (7,5).

In den Prüfungen der Klassen E und A war dann der Nachwuchs gefordert. Eine junge Reiterin kam dabei mit dem Grevenbroicher Viereck besonders gut zurecht: Laura Stadler (RV St. Johannes Waat). Sie gewann auf dem braunen Ponywallach D’Artagnon nicht nur mit Abstand die E-Dressur (7,8), sondern auch gleich die A* (7,5). Und auch eine silberne Schleife nahm die Familie Stadler mit nach Hause. Schwester Chantal Stadler sicherte sich auf Rossi S, der routinierten zwölfjährigen Stute, Platz zwei in der M*, besser war nur Gianna Schropp (RV Glessen) auf Gute Miene. Die besten Paare aus der M* qualifizierten sich für eine Kür, da reichte es für Schropp und Stadler „nur“ für die Plätze drei und fünf. Der Sieg ging an die Kölnerin Nathalie Wolf (RV Oranjehof) im Sattel des Westfalen Elton.

In den vergangenen Jahren hat sich der RV St. Georg Grevenbroich verstärkt der Jugendförderung gewidmet – und Turniere entsprechend für den Reiternachwuchs organisiert. Am kommenden Wochenende, dem 15. und 16. August 2015, knüpft der Verein auf seinem „Stammsitz“ Gut Heyderhof in Grevenbroich-Barrenstein wieder an alte Zeiten an – mit einem Dressurturnier bis zur Klasse M und für alle Altersklassen.

Insgesamt neun Prüfungen stehen auf dem Programm. „Rund 300 Nennungen sind eingegangen“, freut sich Maike Velder-Klasen, die die Turnierleitung übernimmt. „Damit sind wir zufrieden.“ Ihr Turnierteam dürfte den Ansturm von Dressurreitern aus dem Rhein-Kreis Neuss und den uliegenden Pferdesportverbänden souverän meistern – schon früher gab es große Turniere auf der Reitanlage der Familie Velder.

Sportlicht Höhepunkte sind die Dressurprüfungen der Klasse M: Samstag ab 13:30 Uhr werden die Schleifen in der M* vergeben. Die zehn besten paare aus dieser Prüfung traben dann danach (16 Uhr) direkt noch mal in das Viereck – zur M*-Kür. Am Sonntag ab 16 Uhr steht dann die schwerste Prüfung des Turniers, die M** an.

Dazu kommen weitere Prüfungen vom Reiterwettbewerb über E- bis hin zur L-Dressur. Und da hat dann Maike Velder-Klasen richtig viel zu tun, die auf dem Gut eine Reitschule betreibt. Denn viele ihrer Schützlinge starten und „das ist immer eine aufregende Sache“. Ganz besonders aufmerksam wird auch Hans-Theo Henschenmacher, der Dressurausbilder, die Prüfungen verfolgen. Auch einige seiner Reiter sind im Viereck unterwegs, unter anderem seine Ehefrau Nadine, die mit Schimmel Anton in der M-Dressur um die goldene Schleife kämpfen wird.

Die Zeiteinteilung findet Ihr hier.

Der Kreis-Pferdesportverband Neuss hat zwei weitere Nachwuchsreiterinnen mit EM-Medaillen: Helen und Linda Erbe, die beide für den Förderkreis Dressur starten, waren mit dem deutschen Pony-Dressurteam bei den Europameisterschaften in Malmö in Schweden am Start. Und die Zwillinge, die bei Claudia Haller, kehrten gleich mit einer Medaillensammlung nach Hause.

Beide sicherten sich gemeinsam mit der deutschen Equipe zunächst Silber im Mannschaftswettbewerb. Linda Erbe und ihr Pony Dujardin B erreichten 73 Prozent, ihre Schwester kam im Sattel von FS Charly Brown auf 72,513 Prozent. Komplettiert wurde das deutsche Quartett von der Frankfurterin Lana Raumanns (Frankfurt) auf Den Ostreiks Dailan und Nadine Krause (Bad Homburg) auf Cyrill WE. Bis zuletzt sah es so aus, als würden die vier zum 30. Mal in der Geschichte Team-Gold für Deutschland in der Ponydressur holen. Doch am Ende landeten sie haarscharf hinter den Briten. Gerade mal sechs Hundertstel Punkte fehlten zum Sieg (Deutschland 222,128 Punkte). Bronze ging an Dänemark.

In der Einzelwertung war es Helen Erbe, die auf ihrem Charly Brown die nächste Medaille gewann: Mit 73,756 Prozent trabte sie zu Bronze. Ihre Schwester Linda und Dujardin B landeten mit 73,512 Prozent auf Rang sieben. Damit durfte sie in der Kür nicht mehr antreten, drückte stattdessen Zwilling Helen die Daumen. Die verpasste beim letzten Auftritt aber eine Medaillen, wurde mit 75,625 Prozent Vierte. „Das ist aber eine tolle Ausbeute bei der allerersten Europameisterschaft“, freute sich die ganze Familie. Die große Schwester Hannah war erst Anfang Juli Doppeleuropameisterin in der Dressur bei den Junioren geworden!

Damit kann das reitsportbegeisterte Trio aus Krefeld eine ganze Medaillensammlung vorzeigen – „alle Farben sind dabei“, jubelte auch Trainerin Claudia Haller mit.

Mit einer glänzenden Vorstellung hat sich Juliette Piotrowski zum zweiten Mal bei einer Etappe des Piaff-Förderpreises die goldene Schleife gesichert. Beim Turnier in Verden gewann die Kaarsterin auf ihrem Rappwallach Sir Diamond den Kurz Grand-Prix. Das Paar kam nach einer sehr sicheren Aufgabe im Viereck auf sehr gute 71,326 Prozent und war damit nicht zu schlagen. Schon in der Vorbereitungsprüfung hatten Sir Diamond und seine 22-Jährigen Reiterin, die für den Förderkreis Dressur Neuss startet, geglänzt: Mit 72,632 Prozent hatten sie gleich zum Auftakt einen Sieg verbuchen können. Das gab Selbstbewusstsein für den entscheidenden Auftritt im Kurz-Grand Prix, in dem das Paar dann mit Lektionssicherheit und viel Dynamik beeindruckte.

Damit hat Juliette Piotrowski bereits zum zweiten Mal die bundesdeutschen Dressurreiter unter 25 Jahren dominiert – schon bei der zweiten der insgesamt vier Etappen des Piaff-Förderpreises in Balve Mitte Juni hatte sie triumphiert. Ende November steht die letzte Qualifikation der Serie, die dem Nachwuchs den Sprung in den großen Dressursport erleichtern soll, in Donaueschingen an. Das Finale wird dann im November in Stuttgart ausgetragen – und Piotrowski, vor zwei Jahren Mannschaftseuropameisterin und Einzel-Vizeeuropameisterin bei den Jungen Reitern mit Sir Diamond – werden dabei sein!

„Wahnsinn“ freute sie sich über den Sieg in Verden. „Dass sich Sir Diamond über die Saison noch mal so verbessern würde, ist echt stark. Wir sind viel sicherer geworden.“ Die Sieger des Piaff-Förderpreises schaffen oft den nahtlosen Übergang in den internationalen Sport, zum Beispiel aktuell Alexander Matthias Rath (2006 und 2007) und Christina Bröring-Sprehe (2009 und 2011), die nächste Woche die deutschen Farben bei der EM in Aachen vertreten.

Am Wochenende steigt auf Gut Neuwahlscheidt das Sommerturnier des RV Uedesheim-Stüttgen – und das kann gleich mit drei Highlights aufwarten.

Das Zugpferd des Turniers ist das Derby, dem legendären Deutschen Derby in Hamburg nachempfunden, das am Samstag um 19 Uhr so zusagen zur „besten Sendezeit“ läuft. Der große Springplatz bietet beste Möglichkeiten für das Zeitspringen der Klasse M** über Gräben und Wälle. „Es haben sich wirklich viele gute Reiter angekündigt“, verspricht Martin Kronenberg, der seit Jahren zum Organisationsteam des RV Uedesheim-Stüttgen gehört. „Über 30 nennungen sind eingegangen, das ist für so eine Prüfung schon gut.“ Vorjahressieger Jan Büsch (Bonn) ist mit seinem Pferd Cote d’Azur wieder am Start und ist wieder ein Favorit auf den Sieg. Dazwischenfunken könnte ihm seine Schwester Anke Büsch, aber auch Lokalmatador Robin Kronenberg, der als Ur-Uedesheimer den Heimvorteil genießt. „Dann wird es laut“, schmunzelt Martin Kronenberg.

Echte Reitsport-Fans stehen am nicht nur Samstagabend zum Derby am Rande des Springplatzes, sondern auch Sonntagnachmittag zum Großen Preis (16 Uhr). Zu dem S* mit Siegerrunde hat sich die „Hautevolee“ des Springsports im Kreis-Pferdesportverband Neuss angesagt, da darf Derbysieger Gilbert Tillmann nicht fehlen. Er gewann im vergangenen Jahr auf dem Schimmel Acabello T den Großen Preis – „die goldene Schleife will ich gerne wieder mit nach Hause nehmen“, sagt der Grevenbroicher. Leicht wird das aber nicht, denn die Konkurrenz ist stark: Bruder Frederic Tillmann ist dabei, Robin Kronenberg, Marcel Tummer (RFV Monheim), Dennis Tolles (W&W Grimlinghausen), Jan Hoster (RFV Liedberg), Kevin Kuwertz (RF Böckemeshof), Johannes Pannenbecker (RFV St. Georg Büttgen). „Das wird auf jeden Fall eine spannende Sache“, verspricht Kronenberg. „Zumal der Große Preis auch das Finale der Kreismeisterschaft Springen in der großen Tour ist, unserem dritten Highlight.“ Drei Springen gehören zur großen Tour: das M* am Freitag (19 Uhr), das M** am Samstag (17 Uhr) und eben das S*. Titelanwärter gibt es viele. „Nur, wer mit seinem Pferd in allen drei Springen konstant gute Leistungen zeigt, kann sich eine Medaille sichern“, erklärt Fachmann Martin Kronenberg, selbst im Springsattel zuhause.

Zusätzlich zu den diversen Springprüfungen kommen auch die Dressurfans auf ihre Kosten. Sowohl Samstag als auch Sonntag stehen von der E-Dressur bis zur M* Prüfungen auf dem Programm. „Und auch hier sind die Nennungszahlen sehr gut“, freuen sich die Organisatoren. Möglich machen das die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die nicht nur auf dem Springplatz den Stangenwald in Ordnung halten, sondern auch zwischen den Buchstaben auf dem Viereck für einen reibungslosen Ablauf sorgen! „Reiter und Pferde werden in beiden Disziplinen super Bedingungen haben“, meint Kronenberg, „und die Zuschauer natürlich auch. Für Essen und Trinken ist gesorgt.“

Ausgerechnet am Samstag hielt der „Wettergott“ Aktive und Organisatoren beim Reitturnier der RFV Hilgershof gehörig auf Trab. Denn an dem Abend standen mit der S-Kür und dem Mächtigkeitsspringen gleich zwei Highlights am Abend auf dem großen Reitplatz draußen an. Eigentlich Zuschauermagnete par excellence, doch das schlechte Wetter machte allen einen Strich durch die Rechnung. Die Dressurreiter zogen für ihre Kür der schweren Klasse kurzfristig in die Halle. Mehr Glück hatten die Springreiter dann am späten Abend, die tagsüber schon im Parcours mit den stürmigen Böen und dem starken Regen gekämpft hatten. Sie konnten nach einigem Hin und Her doch draußen zum Mächtigkeitsspringen aufgaloppieren, sehr zur Freude der wirklich wetterfesten Reitsportfans, die sich das Springen nicht entgehen lassen wollten. Doch das Starterfeld hatten etwas gelittenn. Nur acht Paare traten überhaupt an. Los ging es bei 1,60 Meter, bei 1,90 Meter bleiben dann nur zwei Reiter übrig: Guido Flass (RFV Hilgershof) auf Calida und Kai Wörtge (RV Hof Ruppertsmühle Sinn) auf Will be Especiale. Am Ende verzichteten beide zum Wohl ihrer Pferde auf den letzten Sprung – und teilten sich daher Platz eins. Rang drei ging an Johannes Eden (RZV Koblenz-Metternich) auf Airline, der Jaqueline Hintzen (RC Gut Neuhaus Grevenbroich) – einzige Amazone in der Prüfung – auf Colibri P auf den vierten Platz verwies.

Die Dressurreiter ermittelten ihren Kürsieger zuvor unplanmäßig in der Halle. Dabei war der amtierende Deutsche Meister der Berufsreiter, Heiner Schiergen (FK Dressur), nicht zu schlagen. Auf dem Holsteiner Fantastic Celebrity galoppierte er der Konkurrenz davon; 74, 47 Prozent bedeuteten einen mehr als souveränen Sieg in der Kür. In der Qualifikation, dem Sankt Georg am Freitag, hatte das Paar noch auf Platz drei (69,47 Prozent) gelegen, in der Kür spielte der Dressurreiter dann seine Erfahrung aus.

Eine gute Vorstellung zeigten auch Martin Sander (RV Wevelinghoven) und der Oldenburger Savoy Rubin. Im Sankt Georg noch mit einigen Schwächen (10. Platz), lief es in der Kür besser: 70,08 Prozent bedeuteten den dritten Platz.

Im Gegensatz zum abscheulichen Wetter am Samstag, waren die (Wetter-)Bedingungen am Sonntag richtig gut. Highlight war der Große Preis am Nachmittag. Das S** mit Siegerrunde war das schwerste und höchst dotierte Springen des Turniers. Am Ende triumphierte einer, der immer wieder für eine schnelle Runde im Parcours gut ist: Björn Kuwertz. Der 34-Jährige (RF Gut Böckemeshof), der bereits als Zwölfjähriger sein erstes S-Springen bestritt, blieb auf HBR Claudius als einziger sowohl im Umlauf als auch in der Siegerrunde fehlerfrei. 43,12 Sekunden brauchte der Hufschmied für den Parcours da waren andere Paare zwar schneller. So wie der Niederländer Heino van Loon (RFV Heinsberg), der auf Fidel Chin nach 37,68 Sekunden ins Ziel galoppierte, aber einen Abwurf kassierte. Das Schicksal teilte er mit Volker Höltgen Höltgen (Rheingemeinde Monheim) auf Carl (4 Fehler/38,71 Sekunden) und Marc Boes (RFV Liedberg) auf Gucci van Groenhoeve (4/39,23). So ging die goldene Schleife an Björn Kuwertz, hinter dem sich van Loon, Höltgen und Boes einreihten.

Sie reitet derzeit auf einer Erfolgswelle: Dressurreiterin Juliette Piotrowski. Die Kaarsterin war am vergangenen Wochenende beim CDIO Hagen, einem internationalen Turnier, am Start – und konnte wieder Schleifen in der U25-Tour sammeln.

In der Einlaufprüfung am Freitag, einer Intermediaire II, trabten Juliette Piotrowski und ihr zehnjährige Rappwallach Sir Diamond zu 71,184 Prozent. Das bedeutete Platz sechs und war ein solider Auftakt für das Paar, das für den FK Dressur startet.

Im Grand Prix konnten sich die beiden dann noch mal deutlich steigern. Fliegende Wechsel, Pirouetten, Piaffe und Passage alles klappte nahezu fehlerfrei und am Schnürchen. Für die feine Vorstellung gab es von den Richtern 72,070 Prozent. Damit landete das Paar auf einem sehr guten dritten Platz.

Eine goldene Schleife gab es auch noch: Gemeinsam mit der Hessin Sanneke Rothenberger und der Krefelderin Annabel Frenzen gewann Juliette Piotrowski die internationale Teamwertung. Das Trio hatte am Ende einen deutlichen Abstand auf die internationale Konkurrenz.

Wie auch in den Vorjahren, ist das letzte Wochenende im Juli (23.07. – 26.07. 2015) ein fester Termin bei den aktiven Teilnehmern und Fans des Pferde- und Reitsports des Rhein-Kreises Neuss.

Entgegen des Mottos „The same procedure as every year“ hat sich der Vorstand des Reit- und Fahrverein Hilgershof e.V. auch in diesem Jahr viele neue Highlights überlegt. Erstmals werden schwere Springprüfungen bis zur Klasse S** angeboten.

Aufgrund der hohen Anzahl der ausgeschriebenen Dressur- und Springprüfungen, 31 an der Zahl fällt der Startschuss für das diesjährige Turnier bereits am Donnerstag, den 23.07.2015. Der erste Tag des Turniers steht ganz im Zeichen des jungen Pferdes – Springprüfungen der Klasse A bis Klasse M. Aber auch die Reiter der unteren und mittleren Klassen kommen an diesem Wochenende auf ihre Kosten.

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Der RV St. Georg Büttgen veranstaltet auf dem Pannenbeckerhof in Kaarst-Holzbüttgen vom 31.07. – 02.08.2015 einen Dressurlehrgang mit dem Thema „Von A bis Z“ unter der Leitung von Pferdewirtin Tina Erftkemper.

Die Kosten für die Teilnahme betragen pro Paar 75,00 €, für Mitglieder des RV St. Georg Büttgen 35,00 €.

Anmeldungen und Rückfragen an Maria Pannenbecker unter mail@pannenbeckerhof.de.

Und wieder hat der Kreis-Pferdesportverband Neuss eine Europameisterin: Hannah Erbe (FK Dressur) sicherte sich in Vidauban in Frankreich Doppelgold bei den europäischen Titelkämpfen der Dressur-Junioren. Auf Carlos gewann die junge Reiterin sowohl Team- als auch Einzelgold. Schon bei ihrem ersten Auftritt im Viereck lieferten Hannah und Carlos Topleistungen ab: 74,676 Prozent bedeuteten Platz zwei. Besser war nur ihre Teamkollegin Semmieke Rothenberger mit der Stute Geisha. Und weil auch die weiteren deutschen Reiterinnen – Pauline Holzknecht und Kristin Biermann – ordentlich punkteten, sicherte sich das Quartett souverän Gold. Am Ende hatten die „Golden Girls“ mit 224,513 Punkten einen deutlichen Vorsprung auf die Niederländer (216,378) und Dänemark (21,000).

In der Einzelaufgabe waren dann Hannah Erbe und ihr brauner Wallach nicht zu schlagen! Mit einer tollen Vorstellung trabte die Schülerin zu ihrem zweiten Europameisterschaftstitel. 78,026 Prozent erhielten die beiden, glänzten ganz besonders in den Verstärkungen. Unglaublich: Für Sitz und Einwirkung gab es sogar „die Zehn“: Da konnten selbst Semmi Rothenberger auf Geisha (77,579) und Paulina Holzknecht auf Wells Fargo (75,553) nicht mithalten, die Silber und Bronze gewannen. Kristin Biermann und Zwetcher wurden Sechste (74,132).

Herzlichen Glückwunsch!

Es war mehr als nur ein Regenschauer, der am vergangenen Wochenende auf die Reiter prasselten, die bei den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld an den Start gingen. Das bedeutete für die Dressur- und Springreiter aus dem Kreis-Pferdesportverband Neuss (KPSV) nicht nur, gegen die Konkurrenz aus dem ganzen Rheinland zu kämpfen, sondern auch gegen die widrigen Wetterbedingungen. Doch der Regen brachte anscheinend einigen Glück – denn am Ende gab es einen Medaillenregen für die heimischem Pferdesportler.

Den Auftakt macht Dressurreiter Heiner Schiergen. Der 45-Jährige (Förderkreis Dressur im KPSV Neuss) sicherte sich mit zwei souveränen Auftritten im Viereck die Vizemeisterschaft. Auf dem zwölfjährigen Hannoveraner Henny Hennessy, mit dem er zuvor vor einigen Wochen schon Deutschen Meister der Berufsreiter geworden war, piaffierte der erfahrene Pferdewirtschaftsmeister sowohl im Grand Prix (61,100 %) als auch im Grand Prix Spezial (67,628 %) auf Platz zwei und erlebte so ein sprichwörtlich silbernes Turnierwochenende. Insgesamt zeigte er sich hochzufrieden: „Das ist sehr gut gelaufen in beiden Prüfungen.“ Besser als Schiergen war nur die 24-jährige Krefelderin Annabel Frenzen (Krefeld), die auf Cristobal mit zwei deutlichen Siegen den Titel holte.

Heiner Schiergen konnte sich gleich über eine weitere Medaille freuen – und zwar über die seiner Schülerin Leonie Krull. Die 18-Jährige vom RV Haus Kierst gewann Bronze bei den Junioren. Auf ihrem ebenfalls 18-jährigen Wallach Pandor sicherte die Meerbuscherin mit einer beherzten Kür zum Abschluss ihrer Zeit bei den Junioren (U18) die Medaille.

Und auch in der Dressur der Jungen Reiter (U21) ging der KPSV Neuss nicht leer aus: Linda Weiß (Förderkreis Dressur im Kreis-Pferdesportverband Neuss) und ihr Trakehnerwallach Sambatänzer trabten zu Silber. Mit der silbernen Schleife in der dritten Wertungsprüfung, der Kür, sicherte sich die 20-Jährige souverän die Vizemeisterschaft.

Und auch die schönste Medaillenfarbe gab es für den KPSV im Dressurlager: Hannah Erbe dominierte mit ihrer Palominostute White Gold B die Ponycracks im Viereck – und vergoldete sich mit dem Titel ihre letzte Saison im Ponysattel. Die 16-Jährige, parallel bereits im Juniorenlager auf Carlos auf EM-Kurs, wird von Claudia Haller trainiert und war in Langenfeld nicht zu schlagen. Drei souveräne Siege und der Titel – ihr erster übrigens – war der Schülerin, die für den Förderkreis Dressur im KPSV Neuss reitet, nicht zu nehmen.

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Am vergangenen Wochenende standen in Balve die Deutschen Meisterschaften der Dressur- und Springreiter an. Mittendrin im DM-Trubel war Juliette Piotrowski. Die Kaarsterin ging dort im Piaff-Förderpreis an den Start. Die Serie wurde speziell für Dressurreiter unter 25 Jahren geschaffen, die den Sprung in den Grand-Prix-Sport schaffen wollen. Benannt wurde die Serie nach dem legendären Dressurpferd Piaff von Olympiasiegerin Liselott Schindling-Rheinberger, besser bekannt unter dem Namen Linsenhoff. Die Liselott Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports ist es auch, die diese Serie ermöglicht.

Und Juliette Piotrowski ließ sich in Balve von den großen Namen so gar nicht beeindrucken. Schon in der Einlaufprüfung piaffierte sie mit ihrem Rappen Sir Diamond auf Rang drei (70,737 Prozent), musste nur der Hessin Sannake Rothenberger auf Wolke Sieben (73,684) und der Krefelderin Annabel Frenzen auf Cristobal (71,237) den Vortritt bei den Ehrenrunde lassen. Kleine Fehler in den Wechseln verhinderten eine noch bessere Platzierung.

In der eigentlichen S***, dem Kurz-Grand Prix, drehte sich dann das Blatt zugunsten der Kaarsterin: Sir Diamond zeigte sich hochkonzentriert, keine Fehler, keine Unsicherheiten. 71,456 Prozent hatten die beiden am Ende auf ihrem Konto – und sicherten sich so überraschend die goldene Schleife. „Damit habe ich mir selbst das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht“, jubelte Juliette Piotrowski, die am Sonntag dann ihren 21. Geburtstag feierte. „Unglaublich, was für einen Leistungssprung die beiden gemacht haben“, freute sich auch Mutter und Trainerin Claudia Haller mit. Noch 2014 ritt die 20-Jährige mit dem Rallwallach bei der U21 Europameisterschaft für Deutschland, holte Teamgold. Das Finale des Piaff-Förderpreises steht erst im November in Stuttgart an. „Bis dahin wird natürlich fleißig weiter trainiert“, schmunzelt die Reiterin.